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Hans Christiansen

Flensburg 1866 - Wiesbaden 1945


Als einer der Hauptvertreter des deutschen Jugendstils, gilt Hans Christiansen. Christiansens kunsthandwerkliche und grafische Werke üben erheblichen Einfluss auf das Kunstgeschehen dieser Zeit aus. Im vielseitigen Schaffen des Künstlers, spiegelt sich wie bei kaum einem anderen die Leitidee der gänzlichen Stilerneuerung durch eine Synthese von Kunst und Leben wieder. Christiansen arbeitet, nach einer Lehre als Dekorationsmaler in Flensburg von 1881-1885, für zwei Jahre in einem Innendekorationsgeschäft in Hamburg. Anschließend geht der Künstler zum Studium nach München.
1889 führt Christiansen eine Studienreise nach Italien. Im Anschluss übernimmt Hans Christiansen ein Lehramt als Fachschullehrer in Hamburg. Daneben ist der Künstler als selbstständiger Dekorationsmaler tätig und engagiert sich im "Volkskunst-Verein" für eine Reform nach Vorbild der Arts- and Crafts-Bewegung.
Ein Besuch in Chicago 1893, bei dem Christiansen mit den Glasarbeiten von Louis Comfort Tiffany in Berührung kommt, hinterlässt nachhaltigen Eindruck. 1895 verlegt der Künstler seinen Wohnsitz nach Paris und studiert dort von 1896-1899 an der Academie Julian Malerei.
Hans Christiansens Mal- und Zeichenstil ist beeinflusst von den Nabis und v.a. durch Vertreter des französischen Art Nouveau. Hans Christiansen beschäftigt sich, neben der Malerei, zunehmend mit Entwürfe für das Kunsthandwerk. Überdies arbeitet der Künstler an der Münchner Zeitschrift "Jugend" mit. Mit seinen Titelblattgestaltungen und grafischen Werbeentwürfen gelangt er zu großer Bekanntheit. Der Professoren-Titel wird dem Künstler im Jahr 1898 verliehen.
Hans Christiansen setzt nun seine Arbeit an der Darmstädter Künstlerkolonie fort und bleibt dort bis 1902. Die Wintermonate verbringt Christiansen häufig in Paris, wobei seine Hauptbeschäftigung das Kunsthandwerk und hierbei v.a. die Textilkunst wird. Ab 1914 ist der Künstler wieder vorwiegend als Maler und Schriftsteller tätig, ab 1918 widmet er sich verstärkt auch dem Porträt. Wegen des dekorativen Charmes von Christiansens Arbeiten und dem von ihm entwickelten Monotypie-Verfahren erfährt der Künstler in den 20er Jahren vor allem als Deko-Maler Anerkennung.
Ab 1933 erhält Hans Christiansen Malverbot. Die kunsthandwerklichen Tätigkeiten des Künstlers reichen von Tapetenmuster-, Wandteppich-, und Keramikentwürfen bis hin zu Vorlagen für Kunststickerei. Durch leuchtende Farbigkeit gekennzeichnet sind die Wand- und Deckenmalereien sowie die ab 1897 entstandenen Glasfenster mit landschaftlichen und floralen Darstellungen. Auch zeigt sich hier der Einfluss des Japonismus und der Plakatstil Muchas und Toulouse-Lautrecs.


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